Mentaltraining

Durch Zufall kam ich mit einer ganz besonderen Art des Persönlichkeits- und Mentaltraining in Berührung.

Bis vor kurzem dachte ich, ich hätte alles erreicht, was ich mir je erträumt hatte.

Ich bin glücklich verheiratet, Mutter von zwei gesunden Kindern, lebe in einem eigenen Haus mit Garten, habe eine große und liebevolle Familie und war lange Zeit erfolgreiche Führungskraft in einem weltweit tätigen Konzern.

Ich hatte nicht realisiert, dass ich all das, was ich mir mit meinem Mann und der Familie, und mit Hilfe meines Jobs aufgebaut hatte, eigentlich gar nicht genießen und nutzen konnte.

Ich lebte für die Ziele Anderer: das Ziel der Vorgesetzten, immer erfolgreicher zu sein, für die Erwartung der Familie, immer da zu sein und sich um alles zu kümmern, jede Eventualität vorherzusehen und zu managen.

Ich hatte es nie als „besondere Belastung“ gesehen, sondern als Selbstverständlichkeit, dass ich, wenn ich als Frau in einer Männerdomäne beruflich erfolgreich sein will, auch gleichzeitig und nebenbei die haushaltlichen und familiären Pflichten wahrnehmen musste. In dem Moment, in dem ich mich für Kinder entschied, war mir klar, dass es nicht einfach sein wird, ich hatte einen sehr starken Rückhalt von meinem Mann und meiner Familie und so hatte ich die Entscheidung selbst getroffen und angenommen.

Schlussendlich hat mich diese Reise an die Grenzen meiner Kräfte geführt und ich landete mit Kreislauf- und Atemproblemen im Krankenhaus - Verdacht auf Burnout:

Ich konnte mir in „dem“ Moment nicht eingestehen, dass auch ich körperliche, mentale und seelische Grenzen habe. Ich bestand darauf, meine Symptome zu behandeln, schließlich gibt es tausende Mütter, die dasselbe oder sogar noch mehr stemmen und denen es gut geht, ich bin gesund, ich habe keine organischen Probleme, also wollte ich „einfach“ dass Mediziner etwas gegen die Atemnot tun. „Ein paar Tage Ruhe und alles ist wieder in bester Ordnung“, dachte ich.

Kurz danach tat sich eine berufliche Veränderung auf. Nicht freiwillig, denn mein Arbeitgeber hat plötzlich beschlossen, meine Abteilung zu schließen und sich von allen Mitarbeitern – inklusive mir als Führungskraft – zu trennen. Trotz wirtschaftlicher Begründung des Unternehmens und „logischem“ Verständnis meinerseits für diesen Schritt, fiel ich in ein tiefes emotionales Loch, obwohl ich auf der rationalen Ebene schon meine Zukunftspläne geschmiedet hatte.

Es war mir sofort klar, dass ich in die Selbständigkeit gehen werde und ich meldete unmittelbar das Gewerbe der Unternehmensberatung an. Schließlich habe ich mehr als 20 Jahre Erfahrung in dem Bereich, ein sehr großes Netzwerk und viele Kontakte, auch mein ehemaliger Arbeitgeber unterstütze mich dabei. Ich bin voller Erwartung und Freude, weil ich nun endlich das tun kann, was ich eigentlich immer schon wollte: „Ich kann mir die Projekte und Arbeitsaufträge aussuchen und die unangenehmen Dinge, alles, was am Angestelltenverhältnis so lästig war, einfach weglassen.“

Ich wusste bereits, worauf ich meinen Fokus legen wollte, denn immerhin hatte ich in meiner beruflichen Laufbahn gelernt, warum Projekte funktionieren oder eben nicht. Darüber hinaus habe ich mein Potential erkannt, das nicht nur in der fachlichen IT-Expertise liegt, sondern in meinem Talent für Kommunikation und Umgang mit Projektteams, Projektleitern, Managern und Kollegen. Ich wusste ja für mich bereits, warum „meine“ Projekte erfolgreich waren und andere, die dasselbe versucht haben, gescheitert sind. Und genau diese Stärken wollte ich ausspielen und in meiner Beratungsarbeit an andere weitergeben. Mir war nur noch nicht ganz klar, wie ich das anstellen sollte.

Gesagt, getan, startete ich mit meinem ersten Kunden in die klassische Fachberatung: IT-Requirements Engineering, Projektmanagement und -koordination in Zusammenarbeit mit einer internen Projektleiterin. Das erste Mal hatte ich die „externe“ Rolle inne, die in einem Projekt so viel bewirken kann. Das erste Mal war ich stolz auf mich, etwas geschafft zu haben, was mir niemand angeschafft hat, sondern was ich selbst wollte!

Da ich mit meinem ersten Kunden, wo das Projekt gerade im Anlaufen war, noch nicht ganz ausgelastet war, nutzte ich die Gelegenheit zur Weiterbildung. Ich startete Lehrgänge für Unternehmensberatung, um mein praktisches Wissen theoretisch zu untermauern, und widmete mich der Persönlichkeitsentwicklung, die mir als Selbständige unmöglich schaden konnte. Ich wusste noch nicht, wo meine Reise hingeht, ich wusste, dass ich in der Fachberatung gut bin, dass aber der Mehrwert und die Nachhaltigkeit in der Kommunikation und in der mentalen Beratung liegt. Ich fragte mich – wie kann ich diese Komponenten in meinem Angebot vereinen?

Durch Zufall kam ich mit einer ganz besonderen Art des Persönlichkeits- und Mentaltraining in Berührung.

In einem Seminar zum pferdegestützten Coach (ich bin selbst Besitzer von zwei Haflingerstuten), das ich aus reiner Neugier besucht hatte, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen:

Mir wurde klar, dass ich in den letzten Jahren nicht auf mich und meine inneren Bedürfnisse gehört hatte, sondern vielmehr die Anforderungen meiner Umwelt an mich zu 100% oder mehr erfüllen wollte. Mir wurde klar, dass mein Selbstwert nahezu verschwunden war, und ich das, was davon noch übrig war, nur durch die Anerkennung von außen aufrecht erhalten konnte.

Mit dieser neuen Erkenntnis startete ich meinen neuen Weg.

Ich bin froh und dankbar, dass ich all meine Erfahrungen machen durfte, und dass ich heute meine Berufung kenne. Ich habe das Glück, dass ich alles, was ich in meinem Leben lernen durfte, heute an andere weitergeben kann und SIE dabei unterstützen kann, schwierige Zeiten zu meistern!