Unternehmensberatung

Seit mehr als 20 Jahren bin ich in der Beratung tätig. Davon war ich viele Jahre als Berater in der IT-Organisation eines großen internationalen Konzerns beschäftigt, die mich sicherlich nachhaltig geprägt haben.

Ich startete als „IT-Koordinator“, meine Hauptaufgaben lagen in der Fachberatung in Bezug auf die Auswahl, Implementierung und Betreuung von IT-Systemen und der damit verbundenen Veränderungen im Unternehmen. Bereits zu Beginn stand also die Kommunikation im Vordergrund. Einerseits galt es herauszufinden, was Unternehmen tatsächlich benötigten, welche Tools zum Einsatz kommen können und wie diese am besten individuell für jeden Standort des Konzernes genutzt werden sollten. Darüber hinaus war es eine große Herausforderung, die Interessen des Konzerns zu vertreten, Systeme so einzuführen, dass sie in das Gesamtkonzept passten, die Bedürfnisse und Anforderungen des einzelnen Standortes abdeckten und ebenso die Vorgaben des Konzerns erfüllten. Wenn man so möchte, galt es, die Konzerninteressen mit den Interessen der lokalen Geschäftsführung auf einen Nenner zu bringen, was nicht einfach war, solange die Geschäftsführung und -Steuerung in der Verantwortung jedes einzelnen Standortes lag. Konzernanforderungen wurden als zusätzlicher Aufwand gewertet und hatten für den einzelnen Standort kaum Bedeutung für eine erfolgreiche Geschäftsführung und -entwicklung.

Ich war viel unterwegs, um die Konzepte des Konzerns mit all ihren erforderlichen Berichten und Strukturen in die Welt hinauszutragen. Es bedeutete viel Aufklärungsarbeit, um die Relevanz der geforderten Daten und Berichte verständlich zu machen, und auch in den Standorten den Sinn dieser „zusätzlichen“ Arbeit zu manifestieren. Mit der Sinnstiftung gelang es mir, die Motivation zu schaffen, diese Berichte auch qualitativ hochwertig abzugeben, was dazu führte, dass alle konstruktiv an der Gestaltung der Prozesse und Implementierung der Systeme und Veränderungen mitarbeiteten.

Ich habe eine Vielzahl von ERP-Projekten in Europa, genauer gesagt in England, Polen, Frankreich und Rumänien, in Russland und in Indien durchgeführt. Neben den landesspezifischen gesetzlichen Anforderungen und speziellen Marktanforderungen lag großes Augenmerk auf der Standardisierung und Harmonisierung der Konzernprozesse. Außerdem stand der Aufbau eines zentralen Reportingsystems sowie diverse Projekte im Vertrieb (CRM, SMI, EDI, Innovation) und in der Verwaltung auf meiner Agenda (Compliance, Risikomanagement, Qualitätsmanagement). Ich habe in dieser Zeit maßgeblich zum Aufbau von IT-Organisationen in Indien und Polen beigetragen.

Neben meiner fachlichen Qualifikation als Wirtschaftsinformatikerin half mir in diesen Gesprächen meine Kommunikationsfähigkeit. Ich spreche 4 Sprachen mehr oder weniger fließend, zumindest so, dass ich die Sprachbarriere durchbrechen konnte. Spätestens hier wurde mir klar, dass Kommunikation mehr als nur "Sprache" und "Worte" bedeutet. Durch die Bereitschaft, sprachliche, kulturelle, religiöse und geographische Unterschiede zu akzeptieren und aktiv in die Arbeit zu integrieren, konnte ich gute Erfolge verzeichnen. Speziell in jenen Bereichen, wo Fremdsprachen nicht so verbreitet sind, konnten wir mit viel Einsatz zur Gemeinsamkeit und gemeinsamen Arbeit eine effektive Kommunikation aufbauen, darüber hinaus konnte ich Leuten die Scheu nehmen, ihr gebrochenes Englisch oder Deutsch anzuwenden, denn mein Sprachschatz war/ist auch nicht perfekt.

Ich realisierte, dass das "Aufeinanderzugehen" sensationelle Auswirkungen auf weitere Zusammenarbeit haben kann. Aus diesem Grund gab es auch schlaflose Perioden in meinem Berufsleben, weil am anderen Ende der Welt auch zu anderen Zeiten gearbeitet wird und ich dennoch den Kontakt und die Kommunikation aufrecht erhalten wollte. Ich habe gerne die Strapazen auf mich genommen, zu nachtschlafener Zeit mit den Kollegen auf der anderen Seite des Erdballs zu konferieren, während ich tagsüber dann die "normalen" Arbeitsstunden mit hiesigen Kollegen nachgeholt habe. Der Erfolg spricht für sich und Dank der heute zur Verfügung stehenden Technik und der Investition meines damaligen Arbeitgebers in digitale Kommunikation hat das auch lange vor der Corona-Pandemie bereits sehr gut funktioniert.